Radoslav Kutra

Biografie

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Radoslav Kutra

Geboren 1925 in Olomouc-Holice (CZ)


· Vater: Arbeiter und Kunstliebhaber


· Primarschullehrer: ein Maler


· Der Zeichnungslehrer am Realgymnasium: ein Künstler


· Der geistige Vater: der Dichter Jaroslav Durych


1945-1949 Besuch der Akademie der bildenden Künste in Prag


Aus politischen Gründen ausgeschlossen


1950-1952 Militärdienst bei den Arbeitseinheiten


1957-1968 öffentliche Tätigkeit als Maler und Kunstpädagoge


1968 Exil in der Schweiz


Seit 1971 Mitglied Berufsverband visuelle Kunst visarte (früher GSMBA)


1973 Gründung der Schule des Sehens, des Kunstseminars in Luzern


Das Leben in Luzern: Vertrauen, Kollegialität und schöpferischer Geist im Kunstseminar


Im Bezug auf die offizielle Kunstszene die üblichen Probleme und Hindernisse beim Befolgen der eigenen neuen Konzeption der Kunst


1994 Herausgabe des Buches "Die Schule des Sehens", bei Peter Lang, Frankfurt am Main


1993-1995 Leiter des Ateliers für Malerei an der Fakultät der bildenden Künste in Brünn (CZ)


Seit 1995 Versuch um das schöpferische Alter


2002 Anfang der neuen Malerei „abstrakter Impressionismus“


2005 Retrospektive Ausstellung „Farbe, Gestalt, Geist“, Kunstmuseum Olmütz CZ


2010 Das neue Atelier an der Güterstrasse Luzern


2010 Ausstellung der neuen Arbeiten unter dem Titel „Die Musik der Farben“, Landenberg ob Sarnen


Vorbereitung der zweiten Ausgabe Viditelný cas (tschechische Fassung der Schule des Sehens)


Das lebenslange Ringen um eine neue Sprache der Kunsttheorie


Radoslav Kutra


Lebenslauf Radoslav Kutra

Radoslav Kutra wurde 1925 in Olomouc (CZ) geboren, begann 1945 sein Studium an der Kunstakademie in Prag, wurde 1949, kurz vor Studienabschluss, aus politischen Gründen von der Akademie ausgeschlossen und für zwei Jahre zum Militärdienst bei den Arbeitseinheiten einberufen. Danach arbeitete er bis 1968 als freischaffender Künstler, Grafiker und Dozent für Malerei an der Palacky-Universität in Olomouc. 1967 wurde er politisch rehabilitiert und erhielt nachträglich das Diplom der Akademie der Bildenden Künste in Prag.

Nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen in Prag floh er mit seiner Familie in die Schweiz, liess sich 1973 in Luzern nieder und gründete das Kunstseminar Luzern, die Schule für Malen, Sehen und Kunstorientierung. Kurz nach der Öffnung des Ostblocks wurde Kutra 1990 vom Kunstmuseum Olomouc zu einer Retrospektive eingeladen, woraus sich ein erneuter fruchtbarer Austausch mit seiner Geburtsstadt ergab. Die Berufung als Leiter des Malateliers der Fakultät der Bildenden Künste der technischen Hochschule in Brünn (CZ) führte ihn von 1993-1995 zurück in die tschechische Republik. Im selben Jahr übergab er die Leitung des Kunstseminars Luzern an seine Frau Christiane Kutra-Hauri. Von 1994-2000 war Kutra Dozent an der Sommerakademie in Sázava (CZ) und von 1998-2000 am internationalen Symposium Weltethos im Prokopius-Zentrum Sázava. 2005 realisierte das Kunstmuseum Olomouc, das zu den führenden Kunstmuseen der tschechischen Republik gehört, eine zweite grosse Retrospektive, die vor allem dem abstrakten malerischen Schaffen Kutras gewidmet war. Verschiedene Werke fanden erneut Einlass in die Sammlung des Museums.

2013 feierte das Kunstseminar Luzern mit einer Ausstellung in der Kornschütte Luzern sein vierzigjähriges Bestehen. Im Oktober 2016 erfolgte in Luzern die Gründung der Stiftung Kutra-Hauri.

Bis ein Jahr vor seinem Tod gehörten der tägliche Gang ins Atelier, das malerische Schaffen und die kunsttheoretische Arbeit zum täglichen Leben Kutras. Am 1. Januar 2020 wurde ihm für sein Lebenswerk der Horwer Kultur- und Anerkennungspreis überreicht, den er leider nicht mehr persönlich entgegen nehmen konnte. Am 19. Januar 2020, im Alter von fast 95 Jahren, verstummte seine Stimme für immer.


Ursula Gut Köpfli

Lebenslauf in Stichworten (PDF)